Dieses Thema ist mir besonders wichtig, denn Fingernägel Kauen bei Kindern ist ein sehr häufig vorkommendes Phänomen. Vor allem Eltern machen sich in einer solchen Situation Gedanken und möchten natürlich nicht, dass das Nägelkauen beim Nachwuchs langfristiger Teil vom Leben bleibt. In der Regel besteht allerdings kein Grund zur Sorge. Wie Sie konkret helfen können, finden Sie im folgenden Beitrag.
Wann beginnt das Fingernägel Kauen bei Kindern?
Die ersten Anzeichen vom Nägelkauen finden sich meist im Alter von 4-6 Jahren und führen oftmals in das jugendliche Alter fort. Grundsätzlich besteht bei Kindern im natürlichen Krankheitsverlauf eine positive Prognose. Das bedeutet, dass die meisten Kinder das Nägelkauen von alleine wieder beenden können.
Warum kauen Kinder an den Fingernägeln?
In der Regel fangen Kinder mit dem Kauen an, weil eine innere Anspannung vorherrscht. Diese Anzeichen kann man regelmäßig in der Grundschule beobachten. Es ergeben sich für das Kind sehr viele Neuerungen nach dem Kindergarten. Zum einen erhält jeder Schüler einen festen Sitzplatz und kann nicht mehr ungehindert toben. Darüber hinaus werden erste Erfahrungen mit Hausaufgaben gemacht. Sollte eine Lösung nicht direkt ersichtlich sein, kann Stress die Folge sein. Dies deckt sich auch mit der empirischen Erfahrung hinsichtlich des Alters von 4-6 Jahren. Im Alter von circa 15 Jahren finden wir die höchste Wahrscheinlichkeit, dass das Fingernägel Kauen bei Kindern und Jugendlichen vorliegt. Das Phänomen sinkt danach allerdings recht schnell wieder ab.
Was sollten Eltern auf keinen Fall tun?
Eltern sollten bei einem Kind, welches an den Fingernägeln kaut definitiv zu keinen drastischen Strafmaßnahmen greifen. Verbote führen in keinem Fall zu einer Verbesserung. Ganz im Gegenteil, denn das Kind macht mit einer weiteren Stresssituation Erfahrung. Wurst [1982] beschreibt es hingegen sogar noch drastischer. Laut seinen Studien ist das Weiterkauen der Kinder in der Regel auf einen Erziehungsfehler zurückzuführen. Er argumentiert dies wie folgt: Gerade ehrgeizige Elternteile, welche sich nicht mit dem Nägelkauen abfinden können, forcieren eine Therapieform für den Nachwuchs. Fingernägel Kauen bei Kindern wird in diesem Zuge als Charakterschwäche wahrgenommen.
Heute nennt man besonders um das Wohlergehen der Kinder besorgte Paare Helikoptereltern. Diese üben mit Ihren Anforderungen und eventuell mit den Besuchen beim Therapeuten einen solchen Druck auf, dass das Kind innerlich aufgibt. Das Kauen wird dann heimlich fortgeführt. Die Chance, dass sich das Kauen nach der Kindheit fortführt ist in diesem Fall sehr hoch. Das Kind schaltet zudem auf “Durchzug” und wird auch bei anderen Themengebieten zum Rebellen. Das Bestrafen führt daher zum einen nicht zum gewünschten Ergebnis und schadet darüber hinaus noch in anderen Bereichen.
Wie können Eltern helfen?
Was guten Herzens umgesetzt werden kann ist das Lehren einer adäquaten Nagelpflege. Eltern sollten spielerisch den Umgang mit einer Feile üben und die Vorteile gepflegter Fingernägel kommunizieren. Darüber sollten Erfolge aktiv angesprochen werden. Das Kind erfährt damit Erfolgserlebnisse, was die langfristige Motivation fördert.
Gerade zu beginn wird die Nagelpflege allerdings nicht ausreichen. Daher sollten Eltern bei jedem Anflug vom Kauen die Hand vom Kind sanft vom Mund weg führen. Dies wird langfristig zu einer Art Konditionierung führen und hilft dem Kind, die Angewohnheit frühzeitig wieder abzulegen. Es wird gleichzeitig das Kauen verhindert und zum anderen die darauf folgende Aktivität gefördert.
Hilfsmittel beim Fingernägel Kauen bei Kindern sinnvoll?
Tinkturen können gerade in jungen Jahren helfen, einen gewissen Ekel beim Kauen hervorzurufen als auch die Fingernägel zu stärken. Diese helfen allerdings nicht, wenn die grundsätzliche Motivation nicht vorhanden ist. Mitunter erfolgt sogar eine Gewöhnung an diesen bitteren Geschmack, welcher irgendwann als angenehm empfunden werden kann. Daher können diese Mittel gerne als Beiwerk genutzt werden. Ich habe allerdings auch den Fehler gemacht, dass ich mich in meiner Vergangenheit ausschließlich auf solche Hilfsmittel verlassen habe. Diese helfen dann, wenn der eigene Wille schon sehr stark ist. Da dieser bei Kindern in der Regel nicht so ausgeprägt ist, sollte das Konditionieren in Verbindung mit der Nagelpflege primärer Fokus bleiben.
Die Pubertät hat eine heilende Wirkung
Es mag trivial klingen, doch die Pubertät hat einen positiven Einfluss auf das Nägelkauen von Kindern. Gerade bei Mädchen ist dieser Trend extrem zu beobachten. In der Zeit, wenn aus Mädchen Frauen werden ist ein gepflegtes Äußeres von starker Bedeutung. In dieser Zeit rückt also auch die Optik gepflegter Hände in den Mittelpunkt der Betrachtung. Gerade aus diesem Schamgefühl heraus schaffen es die meisten Frauen mit dem Fingernägel kauen aufzuhören. Bei Jungen ist der äußere Zwang nicht so groß, daher ist die spontane Heilung nicht so stark ausgeprägt.
Fazit
Wenn Eltern Unterstützend tätig werden und das Nägelkauen nicht als großes Übel aufspielen, ist die Chance, dass das Kind mit dem Kauen von alleine aufhört, sehr hoch. In allen anderen Fällen hilft mein Ratgeber weiter: